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Vergleich EQ.9 und WMF 800

erste Erfahrungen mit der EQ.9

micbra

Mittwoch, 11. Oktober 2017, 13:09 Uhr

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Kaffeetrinker

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Nachdem unsere WMF 800 nach über 10 Jahren und gut 40.000 Bezügen (meist Latte macchiato) den Geist aufgegeben hat, steht in unserem Esszimmer seit gut 2 Monaten die EQ.9 extraKLASSE.

Die WMF 800 war in den 10 Jahren genau zweimal beim Service (Kabelbruch und Softwareupdate). Zur Reinigung haben wir die Original WMF-Tabletten mit Schwämmchen benutzt. Probleme mit Schimmel gab es bei regelmäßiger Reinigung nie, nur das Milchsystem erforderte mit zunehmendem Alter hin und wieder einen Eingriff, bei dem wir die Maschine öffnen mussten. Fetten und Austausch von Dichtungen haben wir grundsätzlich selber erledigt. Insgesamt waren wir mit der Maschine sehr zufrieden, wollten aber den hohen Preis für neue Boiler angesichts der Gesamtzahl an Bezügen nicht mehr investieren. Mit der Temperatur und Qualität der Getränke waren wir sehr zufrieden - nachdem wir alle Einstellungen nach unseren Vorlieben vorgenommen hatten.

Über die EQ.9 können wir bisher nichts wirklich Negatives sagen. Die Reinigung ist wesentlich unkomplizierter als bei der WMF 800, da das Milchsystem komplett entfernbar ist und keine milchführenden Teile fest in der Maschine installiert sind. Alle Teile lassen sich leicht entnehmen und reinigen. Wir haben uns im Barista-Modus Profile erstellt, bei denen jeder seine individuellen Vorlieben auch bzgl. der Temperatur und der Bohnensorte eingestellt hat. Aufgrund der Vielfalt an Einstellmöglichkeiten hat das natürlich einige Zeit gedauert. Da wir den Tresterbehälter und die Tropfschale (wie auch bei der WMF 800) jeden Abend leeren, haben wir auch hier keine Probleme mit Feuchtigkeit oder Schimmel, auch wenn die Tropfschale manchmal ein ruhiges Händchen erfordert, damit nichts überläuft. Klar ist: Wo mit Lebensmitteln gearbeitet wird, ist Hygiene besonders wichtig, hier können Maschinen bestenfalls unterstützend sein.

Beim Thema Milchsystemreinigung und Tropfschale ist der Vergleich nicht ganz einfach: Bei der WMF 800 mussten ein Schlauch angesteckt sowie eine Tasse unter den Auslauf gestellt und dann der Multiauslauf ganz nach oben geschoben werden. Hinzu kam die Pflege der Düse und eines Röhrchens. Bei der EQ.9 läuft die Flüssigkeit nach dem Dampfstoß in die Auffangschale. Das sind zwei grundsätzlich unterschiedliche Herangehensweisen. Erfreulich an der EQ.9 ist, dass das Milchsystem wirklich nach jedem Bezug gut gereinigt wird, der Nachteil ist, dass die Tropfschale sich schnell füllt. Hinsichtlich der Lautstärke ist die EQ.9 um Längen leiser als die WMF 800. Der Tresterbehälter der EQ.9 ist sehr viel kleiner als bei der WMF 800, aber das hat uns bisher nicht gestört, da wir diesen sowieso regelmäßig leeren, um Schimmel vorzubeugen. Eine Kaffeemaschine sollte nicht als Kompostbehälter missbraucht werden. Der Milchschaum könnte etwas besser sein, aber hier experimentieren wir gerade mit unterschiedlichen Milchsorten, auch bei der WMF haben wir einige Zeit gebraucht, um die für uns richtige Milch zu finden. Dass der Milchschaum heißer sein könnte, haben auch schon andere festgestellt.
Die Trester sind bei der EQ.9 etwas feuchter als bei der WMF 800, was aber vor allem daran liegen dürfte, dass in der WMF eine Brühgruppe aus dem Gastrobereich verbaut wurde. Der Innenraum mit der Brüheinheit unserer Neuen war bisher nicht besonders verschmutzt, die Reinigung durch wirklich simple Entnahmemöglichkeit der einzelnen Bauteile unproblematisch. Auch die Maschinenreinigung ist unproblematisch. Da wir einen Wasserfilter für Tee- und Kaffeewasser haben, wird eine Entkalkung noch auf sich warten lassen.
Und jetzt wird es sehr subjektiv: Die Kaffeeprodukte aus der WMF 800 haben uns etwas besser geschmeckt als die aus der EQ.9. Allerdings haben wir uns ja auch über 10 Jahre an den Geschmack gewöhnt und zu Beginn einige Zeit benötigt, um unsere persönlichen Vorlieben einzustellen. Nach gut 400 Bezügen mit der EQ.9 sind wir aber ziemlich nah dran.
Zu den Kosten für Reinigung und Pflege: Es gibt zahlreiche und auch kostengünstige Möglichkeiten zum Kauf von Reinigungsmitteln. Hier muss jeder seine Entscheidung treffen. Wichtig ist, dass jede Kaffeemaschine regelmäßig gereinigt werden sollte, dann schmeckt auch der Kaffee und es gibt keine Ekelattacken beim Öffnen der Maschine. Aber das gilt für alle anderen Geräte genauso. Man reinigt ja auch den Küchengrill und den Backofen nach jeder Benutzung. Und Reinigung erfordert eben etwas an Zeit. Wer diese nicht aufwenden möchte, ist vielleicht mit einem Kapselsystem besser bedient.