Ich habe günstig eine gebrauchte F50 mit nur 2.800 Bezügen gekauft. Schon gleich nach Inbetriebnahme fiel mir auf, dass der Motor der Brühgruppe immer in der einen Richtung sozusagen „bis zum Anschlag” fährt und dann für ca. 5 Sekunden ohne weitere Drehung vor sich hin brummt. Erst dann wird er wieder aus dieser offensichtlichen Blockade-Position wieder heraus gefahren.
Bisher dachte ich, das sei normal, weil anscheinend erst durch den relativ hohen Dauerstrom in dieser Blockade-Position erkannt wird, dass der Presstempel die Endposition erreicht hat.
Nun hat die Maschine inzwischen rund 4.000 Bezüge hinter sich und wurde immer gut gepflegt (Reinigung & Entkalkung). Plötzlich beim Spülvorgang, der beim Abschalten ausgelöst wird, blockiert die Maschine und ich höre, wie mit lautem Knattern offensichtlich die Zähne eines Zahnrads überspringen. Natürlich hab ich die Maschine sofort vom Strom getrennt und jetzt auch zur Wartung geöffnet.
Das große weiße Zahnrad der Brühgruppe befand sich in der obersten Position „ganz am Anschlag”. Daraufhin demontierte ich die Brühgruppenbefestigung so weit, dass ich das weiße Zahnrad manuell drehen konnte ohne dass die lange Zahnradwelle im Eingriff war. Es lief zwar etwas schwergängig an der Stelle, wo der Kaffe-Pressbehälter einschwenkt. Ansonsten war der ganze Weg über kein übermäßiger Widerstand des Kolben oder der Mechanik zu spüren. Auch das rote Dichtgummi in der Brühgruppe war einwandfrei.
Nun fiel mir am Winkelgetriebe des Brühgruppenantrieb ein kleines elektronisches Bauteil mit vier Zuleitungen auf. Es wurde nur mit einer Klammer gehalten. Als ich es abnahm, stellte ich fest, dass es eine Vielzahn-Aufsteckhülse besitzt, über die in seinem Inneren etwas gedreht wird. Das kann also nur ein Drehgeber sein!
Nun kann man die Impulse eines Drehgeber entweder mit einem Zähler auszählen und so feststellen, wo die Anfangs- und die Endposition des Kolben in der Brühgruppe ist. Oder man wertet einfach nur aus, ob er Impulse liefert oder nicht. Liefert er keine mehr, obwohl der Motor Strom bekommt, muss wohl die Endposition erreicht sein oder aber der Kolben hängt im Zylinder fest. In beiden Fällen sollte die Elektronik die Drehrichtung umschalten und wenn die Impulse weiterhin ausbleiben, den Motor abschalten und eine Störung erkennen und signalisieren.
Jedenfalls darf, wenn ein solches Bauteil vorhanden ist, keinesfalls der Motor in einer Position blockiert vor sich hin brummen!
Fragen:
Ist dieser Fehler bekannt?
Und ist dann davon auszugehen, dass der Drehgeber defekt ist?
Wenn er defekt wäre, wo bekomme ich einen neuen?
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