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Siebträger oder Vollautomat?

Carsten

Sonntag, 25. Februar 2007, 09:36 Uhr

Unregistered

Hallo,

ich bin recht verunsichert, hatte mich auf einen VA "eingeschossen" und nun in einem andren Forum gelesen das die VA von der Espressoqualität eher schlecht sein sollen - auch die höherpreisigen Automaten.

Nun komm ich von einer Kaffeepadmaschine und hab da nicht sooo viel Ahnung und schon gar keine Vergleichsmöglichkeit -> Wie "schlimm" ist es denn nun wirklich?

Um mal einen Vergleich zu machen: In einem Fotoforum, wird von den Experten auch eine digitale Spiegelreflex + Objektive für mehrere tausend Euros gelobt - das braucht aber auch nicht jeder und viele sind mit einer Kompaktknipse zufrieden smile.gif

Wo genau sind denn jetzt die Unterschiede? Wenn ich zb. lese das eine gute Kakkeemühle mindestens 160 Euro kostet und die Siebträger dazu mindestens 300 Euro, dann bin ich schon preislich über einer Delonghi 4200, die ja soweit ganz ok sein soll. Wie groß ist nun der Unterschied was da hinten dann rauskommt? Sind das nur feine Unterschiede die ein Kenner feststellt oder ist das merklich?

WEnn ich mit der Padmaschine vergleiche: Hab ich da viel mehr Qualität mit einem Vollautomat oder ist der "nur etwas besser"

Danke

Carsten

Gregorthom

Sonntag, 25. Februar 2007, 14:10 Uhr

*

Vollautomat-Experte

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Mitglied seit: 18.07.2006

Gehe in ein Geschäft, wo Siebträger angeboten werden und lass dir einen Espresso zubereiten. Danach gehe zu "Geiz ist geil" oder "Saubillig" und lass dir dort einen Espresso aus einem VA zubereiten um dann den Geschmack zu vergleichen.

Es gibt schon geschmackliche Unterschiede und auch Unterschiede bei der Crema, da bei einem Siebträger das Brühverfahren bei höherem Druck stattfindet.
Bei einem VA ist der Druck wesentlich geringer, weshalb mit einem "Cremaventil" eine geschummelte Crema erzeugt wird.

Letztendich kommt es auf die eigenen Vorlieben an und man muss dann einen Kompromiss finden.

Ich persönlich finde einen Espresso und die damit zubereiteten Cappus oder Latte M.s aus dem Siebträger sehr lecker, aber mir ist die Handhabung mit den einzelschritten die notwendig sind, bis der Espresso/Kaffee rauskommt zu aufwendig. Ich möchte auf einen Knopf drücken und 30s später den heißen Kaffee in der Hand halten, vor allem wenn ich morgens um 5Uhr schon frühstücke.
Geschmacklich finde ich den Espresso aus dem VA schon ganz gut, der Kaffee ist auf jeden Fall Spitze. (Liegt daran, dass man für normalen Kaffe nicht so hohen Brühdruck benötigt, da kommt der geringere Druck des VA ganz gelegen).

Ich habe also mit dem VA für mich ein Gerät gefunden, was wesentlich besseren Kaffee als eine Filter- oder Padmaschine zubereitet und auch ab und zu einen guten Espresso, Cappu oder L-M.



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VA-Werdegang: Jura E75 06.2006-10.2006 >>> Jura S9 Avantgarde 10.2006-07.2007 >>> 08.2007-04.2008: DeLonghi PrimaDonna
ST-Werdegang: Gaggia Evolution mit Demoka M-203 10.2007-01.2009 >>> Arte di Poccino Bar (ST+Mühle) seit 01.2009 >>> 03.2009 La Spaziale Mini Vivaldi II + Eureka MCI/T

WMG

Donnerstag, 14. Juni 2007, 15:43 Uhr

Unregistered

100%ig Siebträger sofern Du auf Geschmack wert legst. Geh mal in einen richtigen Coffeeshop (nicht gerade zu Starbucks oder Balzac) und bestell Dir einen Espresso. Jeder Vollautomat ist dagegen eine Pleite.

asea

Montag, 18. Juni 2007, 12:00 Uhr

*

Kaffeetrinker

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Ob Siebträger oder Vollautomat, das ist natürlich eine grundsätzliche Frage. So etwa, Zigarette oder Pfeife rauchen.
Ich finde, dass man diese Entscheidung aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten muss. Möchte ich ein Getränk per Knopfdruck, also recht unkomliziert, am Morgen auch im Halbschlaf zu bewältigen und ohne weiteren Einsatz und Können der bedienenden Person. Wie sind meine Trinkgewohnheiten in Bezug auf Menge und Art? Kaffee, Espresso, Cappuccino, etc.. Und die entscheidende Frage: wie hoch ist mein Qualitätsanschpruch, oder anders gesprochen, bin ich bereit, für eine bessere Qualität mehr an Zeit und Können zu investieren. Damit wären wir schon an dem Punkt, ob man als "Normalmensch" einen großen Unterschied zwischen einem Siebträger und Vollautomat erkennt und ob es sich lohnt. Wenn ich einmal eine Skalierung von 0 bis 100 ansetze, und ich einer normalen Kaffeemaschine die Wertung 0 gebe, dann würde ich dem Senseo-System eine 20, dem Vollautomat eine 50-60, und dem Siebträger eine 100 geben. Der beste Test ist ein unmittelbarer Vergleich zwischen 2 oder mehreren Systemen. Ich mache dies oft im privaten Bereich, da ich neben dem Siebträger noch einen VA und sogar eine Senseo-Maschine betreibe. Nehmen wir mal die Senseo im Vergleich zum Siebträger. Vorsicht! die Testperson sollte bei der Zubereitung dabei sein. Sonst kommt hinterher der Vorwurf, man hätte was in den Senseo-Kaffee reinmanipuliert. Der Unterschied ist echt krass und auch der direkte Vergleich ST und VA fällt auch extrem auf. Allerdings habe ich beim VA schon den Vorteil, dass der Kaffee frisch gemahlen wird und dies macht sich schon bemerkbar. Es fehlen aber zur richtigen Extraktion eben Grundvoraussetzungen: Druck, individuelles Tampern und die Temperatur. Dadurch bedingt sind viele Kaffeesorten in einem VA auch fehl am Platze, da ich die "Feinheiten" garnicht herauskitzeln kann. Also Kaffee mit hohen Arabica-Anteil gehen in einem VA unter. Dadurch erklärt sich eine nochmalige Steigerung beim Siebträger. Wenn man überwiegend Kaffee trinkt, ist ein VA sicherlich eine vernünftige Alternative. Espresso aus einem VA geht einfach nicht. Da gibt es maximal ein espressoähnliches Getränk. Aufschäumen ist mit den Systemen auch nur bedingt möglich. Ich will damit sagen, dass bei einem hohen Konsum von Espresso, Cappuccino und Co. der VA nicht gerade gut geeignet ist. Ein ST ist da sogar noch stärker überlegen. Aber: nicht zu vergessen ist, dass ich hier kein fertiges Produkt erhalte, sondern wirklich (über MOnate) üben muss. Das fängt mit der Mahlgradeinstellung an, über Kaffeemenge, Tampern, usw.. Ich kann verstehen, dass nicht jeder Kaffeetrinker diesen Aufwand betreiben will. Meine Motivation ist letztendlich das Ergebniss. Aber es läuft auch mal der VA (Quickmill) und manchmal als Notstopfen die Senseo. Allerdings geht Senseo nur, wenn ich vorher nichts aus einem ST getrunken habe. Zu bedenken ist auch, das die Nebenkosten für einen Vollautomaten höher sind: Wasserfilter, Reinigung und einen regelmäßigen Service der Maschine sollte man schon einplanen. Der ST ist da viel unkomplizierter und sicherlich auch viel langlebiger. Der preisliche Vergleich hinkt etwas, da ich sicherlich eine DeLonghi in der Preisklasse nicht mit einem Siebträger+Mühle vergleichen kann. Fairer wäre da der Vergleich Quickmill ( ich finde immer noch, dass dies der beste VA ist) mit einer Siebträger-Ausstattung. Und da sieht es schon ganz anders aus. Ich muss beim ST aber immer noch Geld für das Zubehör rechnen: Tamper, MIlchkännchen, usw..
Wie bereits hier erwähnt wurde, ist im Vorfeld sicherlich ein Verkosten der richtige Weg. Da erkennt man auch den Unterschied und kann selber entscheiden, wo die eigenen Schwerpunkte liegen. Fakt ist, dass man als ST-User schon (fast) ein neues Hobby gefunden hat. Ist man erst mal in der Materie, probiert man viele verschiedene Kaffeesorten durch und versucht, durch die eigene "Handarbeit" das Ergebnis immer wieder zu verbessern. Macht auch Spaß !!!!

Ich hoffe, hier etwas zur Entscheidungshilfe beitragen zu können !!!!

asea

P.S. ich würde bei Media, Saturn und Co. eine nicht so hohe Beratungsleistung erwarten, da die Damen und Herren oftmals noch nicht einmal wissen, was ein Siebträger ist und was man damit machen kann. Besser ist ein Spezial-Outlet, die sowohl ST als auch VA's verkaufen und somit "systemübergreifend" bedienen und beraten können.