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S90 zuviel Wasser in Auffangschale/Tresterbehälter

Jo Engelke

Mittwoch, 22. Juli 2009, 16:02 Uhr

Unregistered

Hallo,

ich besitze zwei S90, "Nr.1" und "Nr.2". Die Nr.1 habe ich seit mehreren Jahren. Habe sie stets selber gewartet und ggf. auch repariert. Die Nr.2 wurde erst kürzlich als "defekt" (keine Dampferzeugung) erworben. Nachdem ich die Maschine völlig zerlegt, komplett gereinigt, die defekte Thermosicherung für den Dampferzeuger sowie alle Dichtringe ausgewechselt habe, ist Nr.2 wieder wie neu. Fast... Im Vergleich zu Nr.1 landet bei der Nr.2 viel zuviel Wasser in der Auffangschale sowie auch im Tresterbehälter! Um feststellen zu können woher dieses zuviel an Wasser kommt habe an der Auffangschale die Verblendung des Tresterbehälters entfernt um während des Betriebs 'in die Maschine sehen zu können'. Dabei habe ich Folgendes festgestellt: wenn die Dampfheizung die Betriebstemperatur erreicht hat (die Dampf-LEDs blinken nicht mehr) wird eine 'grössere' Menge Wasser 'im hohen Bogen' aus dem Einlaufstutzen der Brühgruppe (am Drainageventil) gedrückt (macht Nr.1 nicht). Dampf kann dann normal und auch mit gutem Druck bezogen werden. Beim anschliessenden Brühen des Kaffees fangen dann merkwürdigerweise die Dampf-LEDs wieder an zu blinken, d.h. offenbar muss die Dampfheizung nachheizen (macht Nr.1 nicht). Einige Sekunden NACH ENDE des Kaffeebezugs scheint die Dampfheizung wieder die Betriebstemperatur erreicht zu haben (LEDs blinken nicht mehr) und wieder ergiesst sich ein grösserer Schwall Wasser aus dem Einlaufstutzen bis in den Tresterbehälter.

Offenbar drückt der erzeugte Dampf beim ausdehnen das Wasser aus dem System. Ist soweit ja auch ok. Warum aber so grosse Mengen? Und warum fängt die Dampfheizung beim Kaffeebezug wieder an zu heizen? Wie bereits erwähnt sind eigentlich alle O-Ringe ausgewechselt. Das gilt auch für die Formdichtung des Auslaufventils. Das Auslaufventil wurde auch gewechselt, hat aber keine Besserung gebracht. Undichtigkeiten innerhalb der Maschine sind ausgeschlossen.

Eigentlich funktioniert Nr.2 ja prima, mich stört aber das der Trester durch das 'eingespritzte' Wasser immer so matschig ist. Natürlich könnte ich nach und nach alle in Frage kommenden Komponenten zwischen Nr.1 und Nr.2 mal tauschen, die Erfahrung hat jedoch gezeigt dass insbesondere die Legrisverschraubungen schnell undicht werden wenn zuviel daran herumgeschraubt/gebastelt wird. Daher zunächst eine Frage in die Runde, hat jemand schon mal ähnliche Symptome beobachtet (insbesondere das Nachheizen) und wenn, wie konnte das Problem behoben werden?

Jo Engelke (der für jeden Hinweis dankbar ist).

Hisholy

Mittwoch, 22. Juli 2009, 18:59 Uhr

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Ist vielleicht der Stromsparmodus eingestellt? Sonst könnte noch ein Problem bzw. eine Kontaktschwäche des Temperatursensors der Dampfheizung vorliegen.

Matschiger Trester: Mahlmenge und Mahlgrad geprüft? Sonst vielleicht ein Problemchen mit den Kolbenringen oder dem Drainageventil.

Guest

Mittwoch, 22. Juli 2009, 21:13 Uhr

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Hallo,

nein, der Economy Modus ist nicht eingeschaltet. Das würde sich aber auch anders darstellen. Mahlgrad/Menge und Kolbenringe scheiden ebenfalls aus, da das Problem mit dem 'herausgedrückten' Wasser zu einem Zeitpunkt auftritt an dem weder gemahlen noch Kaffee bereitet wird. Die Trestertabs selber werden ziemlich trocken und fest ausgeworfen (so wie es sein soll). Der Matsch entsteht erst dadurch dass bei der Dampfbereitung eine recht grosse Menge Wasser 'im Bogen' bis in den Tresterbehälter gedrückt wird und die Tabs dadurch aufgeweicht und gewässert werden.

Trotzdem Danke für den Hinweis.

Jo.

Hisholy

Donnerstag, 23. Juli 2009, 07:22 Uhr

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QUOTE (Guest @ Mittwoch, 22.Juli 2009, 19:13 Uhr)
nein, der Economy Modus ist nicht eingeschaltet. Das würde sich aber auch anders darstellen.



Das hätte das Nachheizen erklärt...

QUOTE
Der Matsch entsteht erst dadurch dass bei der Dampfbereitung eine recht grosse Menge Wasser 'im Bogen' bis in den Tresterbehälter gedrückt wird und die Tabs dadurch aufgeweicht und gewässert werden.


Wie kommt das Wasser beim Dampfbezug bis in den Trester?? Das (ja bereits neue) Auslaufventil sperrt den Weg zur Brüheinheit und macht erst bei rund 8 bar auf. Selbst wenn Überdruck entsteht, dann wird er über das Keramikventil durch den dicken Silikonschlauch ganz nach links in die Tropfschale abgeleitet!?

Jo Engelke

Donnerstag, 23. Juli 2009, 16:45 Uhr

Unregistered

QUOTE
Wie kommt das Wasser beim Dampfbezug bis in den Trester??


Das kann nur über das Auslaufventil kommen. Das Keramikventil spielt dabei doch keine Rolle, denn davor ist ja noch das Magnetventil und das ist absolut dicht (das Wasser wird ja auch herausgedrückt wenn die Dampfheizung aufgeheizt hat, also bevor der Dampf bezogen wird). Also kann der sich ausdehnende Dampf eigentlich nur 'rückwärts' über das Auslaufventil in den Heisswasserkreislauf gelangen und das dort enthaltene Wasser über den Einlaufstutzen der Brühgruppe am Drainageventil herausdrücken. Dafür spricht auch dass -wenn anschliessend Kaffee bezogen wird- die Pumpe für einige Sekunden 'leer' arbeitet (die Pumpe läuft einige Sekunden relativ laut). Das Heisswassersystem muss erst wieder vollständig gefüllt werden. Grundsätzlich halte ich diesen Ablauf auch für normal, meine Nr.1 macht das auch, allerdings drückt die nur wenige Tropfen Wasser in die Auffangschale, und nicht grössere Mengen in einem Schwall bis in den Tresterbehälter.

Ich denke mir wird nur bleiben zunächst auch den Temperatursensor und dann ggf. die Dampfheizung zu überprüfen/auszutauschen. Vielleicht heizt die Dampfheizung zu stark auf (zu hoher Dampfdruck??). Das würde evtl. erklären warum die Thermosicherung defekt war als die Maschine gekauft wurde.

Jo.

Hisholy

Donnerstag, 23. Juli 2009, 17:03 Uhr

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QUOTE (Jo Engelke @ Donnerstag, 23.Juli 2009, 14:45 Uhr)
Ich denke mir wird nur bleiben zunächst auch den Temperatursensor und dann ggf. die Dampfheizung zu überprüfen/auszutauschen. Vielleicht heizt die Dampfheizung zu stark auf (zu hoher Dampfdruck??). Das würde evtl. erklären warum die Thermosicherung defekt war als die Maschine gekauft wurde.

Hatte ich doch bereits in der ersten Antwort geschrieben...

Es war ja meine erste Vermutung dass die Dampfheizung zu stark puffert (Sensorproblem). Messe den NTC doch einfach erst einmal durch. Richtwert etwa 12 kOhm bei Raumtemperatur.

Jo Engelke

Sonntag, 02. August 2009, 21:10 Uhr

Unregistered

So, im Laufe der letzten Woche habe ich den Temperatursensor mal überprüft. Der (statisch) gemessene Wert liess eigentlich kein Problem erkennen. Trotzdem habe ich mit Nr.1 getauscht. Und voila... Alles im grünen Bereich. Offenbar stimmte die Widerstand/Temperaturkurve des Sensors nicht mehr. Dadurch wurde zu stark aufgeheizt und das System durch den erhöhten Dampfdruck weitestgehend leergedrückt.
Wenn dann beim nachfolgenden Kaffebezug wieder 'kaltes' Wasser in die Dampfheizung gelangte, musste nachgeheizt werden.

Jedenfalls geht wieder alles wie's soll...

Jo.

arkos

Mittwoch, 23. November 2011, 21:14 Uhr

Unregistered

Hallo,
als erstes ein super Forum. Sehr informativ und hilfreich. Mein Glückwunsch!
Jetzt zu meinem Problem. Im Prinzip ist es so wie mein Vorgänger es geschrieben hat. Kurz bevor die zwei Dampf-LED´s aufhören zu blinken kommt aus dem Einlaufstutzen der Brühgruppe (am Drainageventil) ziemlich viel Wasser. Das gleiche passiert nachdem man Tee-Wasser bezogen hat.
Bis jetzt habe ich die Brüheinheit revidiert (Anzeige: Fehler 8), einen Silikonschlauch der undicht war und einige Dichtungen gegen die Roten getauscht.
Bei meinem Vorgänger war der Omega-Sensor defekt. Kann mir jemand von Euch sagen oder vielleicht sogar messen, welchen Widerstand dieser im Heizzustand haben muss? Im kalten Zustand hat er seine 12KOhm. Sollte ich gleich noch irgendwas tauschen?
Da ich jetzt schon zwei Mal Versandkosten für Ersatzteile habe zahlen müssen wäre ich für jede Hilfe dankbar.


Hisholy

Donnerstag, 24. November 2011, 09:27 Uhr

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QUOTE (arkos @ Mittwoch, 23.November 2011, 20:14 Uhr)
Im kalten Zustand hat er seine 12KOhm.

Dann ist er auch elektrisch in Ordnung, eine weitere Messung wird da nichts bringen. Schaue mal, ob der NTC zum Messingkörper hin braun geworden ist. Wenn ja, dann hat er zu viel Hitze bekommen und wird somit zur Heizung hin thermisch "isoliert".

Guest

Donnerstag, 24. November 2011, 21:15 Uhr

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Du meinst aber schon den Omegasensor oder ist da sonst noch irgendwo ein NTC?
Der NTC selbst ist in dem Messingkörper eingeschraubt. Wenn ich ihn wegschraube ist er schon dunkel Braun. Ist es jetzt normal oder nicht?

Bei meinem „Vorschreiber“ (Jo Engelke) war ja der statische Widerstand auch ok. Trotzdem war nach tausch des Sensor das Problem behoben.

Soll ich ihn jetzt einfach mal bestellen? Wollte mir halt erst mal vergewissern bevor ich wieder Versandkosten in Sand setzte!

Hisholy

Freitag, 25. November 2011, 09:37 Uhr

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Die Temperatursensoren sind NTCs.

Wenn Wasser am Einfüllstutzen kommt, würde ich immer erst mal das Auslaufventil prüfen.

arkos

Montag, 28. November 2011, 01:23 Uhr

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Wie kann man den Auslaufventiv prüfen ob er richtig funktioniert.
Ich nhme an, einfach reinigen wird da nicht viel bringen.

Hisholy

Montag, 28. November 2011, 07:39 Uhr

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QUOTE (arkos @ Montag, 28.November 2011, 00:23 Uhr)
Ich nehme an, einfach reinigen wird da nicht viel bringen.

In der Regel schon, da es meist durch Verunreinigungen (Kalk) offen gehalten wird. Zur Kontrolle kann man noch versuchen, nach der Reinigung hindurch zu pusten, darf nicht funktionieren.