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> Caffeo Bistro, Quirl zu schlapp, gelöst

Gehäuse öffnen, Quirl reparieren

klaussc

Sonntag, 18. November 2012, 13:04 Uhr

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Kaffeetrinker

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Liebes Forum,

nach drei Jahren und reger Nutzung wurde unser Quirl immer schlapper, leider habe ich auch nicht viel dazu ergoogeln können, daher habe ich sie gestern zerlegt, ca. 3 Stunden habe ich dran gesessen (mit Reinigung). Jetzt läuft sie wieder :-). Damit es der Nächste vielleicht leichter hat - hier mein Bericht:

Melitta Caffeo Bar, Typ E960-103, Melitta Caffeo Bistro

Schadenbild: Der (dampfbetriebene) Quirl des Milchaufschäumer´s hat kaum noch Leistung und läuft schwerfällig an. Bei genauem Betrachten fällt auf, dass das Gerät während des Betriebes (des Quirls) aus der oberen Lochblende (Tassenvorwärmer) deutlich dampft.

Ursache bei mir: Nach dem Wasser/Dampf Erhitzer strömt der Dampf durch eine Sicherheitsventil (Überdruckventil) das dafür sorgen soll, dass ein eventueller Systemüberdruck „abgeblasen“ werden soll. Dieses Ventil war undicht, so dass ständig Dampf aus dem System entweichen konnte und die Turbine des Quirls den nötigen Betriebsdruck nicht mehr geliefert bekam.

Öffnen des Gehäuses:
Kaffeebohnen, Tropfschale, Brühgruppe und Wasserbehälter entfernen. Die Schrauben der Rückwand lösen und die Rückwand abnehmen, man muss ein bisschen am Gehäuse zerren da es auch einige Rastnasen gibt. Die Gehäuseabdeckung kann (später) etwas nach hinten geschoben und abgenommen werden (man sieht an der Unterseite des Geräts entsprechende Nasen).

Der Boden und das Bedienpanel bilden eine Einheit. Zuerst die beiden Schrauben auf der Oberseite (Tassenwärmer) entfernen. Jetzt kommt der schwierigste Teil: Die Gehäuseabdeckung muss von der Vorderseite getrennt werden! Das Ding saß irre fest. Die Rasten selbst befinden sich nicht direkt an der Außenkante, so dass es kaum etwas bringt mit den Fingernägeln im umlaufenden Schlitz herumzufummeln. Ich habe (von vorne gesehen, Quirlseite) unten links angefangen und mich dann herum gehangelt. Zwischenzeitlich hatte ich mehrfach das Gefühl, dass die Frontplatte jeden Moment durchbricht – aber (bei mir) ist es gut gegangen. Wenn die beiden Teile irgendwann getrennt sind, kann man die Gehäuseabdeckung (bestehend aus Oberseite und den beiden Seitenteilen als Einheit) ca. 10mm nach hinten schieben und so von der Gerätegrundplatte lösen. Die Abdeckung ist recht „laberig“ was es ermöglicht, den Wasserschlauch des Wassertankanschlusses abzuziehen. Nun sind noch zwei elektrische Stecker zu trennen und (noch eine knifflige Angelegenheit) den Schlauch zum Quirl vom Drehschalter zu lösen. Man kommt da mit großen Händen nicht gut dran, schließlich hängt die Abdeckung noch immer an diesem Schlauch fest. Die Schlauchklammer zu lösen und den Schlauch abziehen ging bei mir nicht. Der vorgesehene Weg ist es wohl den Haltebügell des Schnellverschlusses am Schalter seitlich herauszuziehen damit dann der Schlauch mit O-Ringdichtung praktisch von alleine herausfällt. Der Schnellverschluss ist eine Art Sicherungsbügel aus Stahldraht, von dem nur eine kleine Öse herausschaut. Mit einem langen, spitzen Gegenstand (z.B. einer Reißnadel)kann man den Bügel ganz leicht herausziehen. Das Problem ist mehr die schlechte Erreichbarkeit. Wenn dann alle Verbindungen getrennt sind kann man die Haube endlich abnehmen.

Fehlersuche:
Die Maschine kann ja nun nicht mehr Probelaufen. Bei mir konnte ich am Sicherheitsventil deutliche Wasseraustrittsspuren sehen. Das Ventil selbst befindet sich oben rechts neben dem silbernen Topf, dem Wassererhitzer. Dank der Schnellverschlüsse kann man es herausnehmen und reinpusten (andere Seite natürlich zuhalten) Meines war so undicht, dass dann noch Luft austrat. Das Ventilgehäuse selbst kann geöffnet werden (drei Kunststoffbügel). Innen befinden sich Dichtungen und eine Feder. Ich habe meines sorgfältig zerlegt, gereinigt und ganz dünn mit Spezialarmaturenfett (Synteso LM220 von Grohe) gefettet. Das Fett war sündhaft teuer und wird eigentlich für Mischarmaturen verwendet (Trinkwassergeeignet). Keine Ahnung ob das fachlich korrekt war, die Zeit wird es zeigen. Das Ventil hat eine Fließrichtung, also genau so einbauen wie es drin war.
Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge. Die O-Ringe der Schnellverschlüsse habe ich auch leicht gefettet.

Noch ein Hinweis: Wer das nachmachen möchte muss bitte beachten, dass ich wirklich keinerlei Gewährleistung auf meine Anleitung übernehme. Wer nicht selber Fachmann ist gibt seine Maschine bitte vor der Inbetriebnahme zu Kontrolle in eine geeignete Fachwerkstatt!

Gruß
Klaus

Sealord

Freitag, 22. Februar 2013, 18:15 Uhr

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Moin....

Ich hab deinen Beitrag gerade gefunden und ich habe ein ähnliches Problem...

Der Quirl ist bei uns immer nur kurz angelaufen und dann hat der Druck wieder nachgelassen. Das Ganze hat er dann 2-3 mal gemacht und danach funktionierte alles wieder richtig.
Ich hab dann mal die Dampf/Heisswasserseite versucht ordentlich zu entkalken und es kam auch einiges an Kalk raus, allerdings geht seitdem das Ganze noch schlechter bzw. gar nicht mehr.

Ist das System innen drin mehr oder weniger Selbsterklärend? Leider findet man ja für diese Maschinen keine Reperaturanleitungen oder sowas.

Ich werde die Tage wohl mal versuchen die Maschine auf zu bekommen und mal nachsehen. Das Überdruckventil hab ich schon für wenig Geld im Netz gefunden. Vielleicht hilft das ja auch bei unserer Maschine....

Vielleicht haste ja noch nen Tipp und schonmal Danke für den Beitrag. Sollte zumindest beim Aufschrauben helfen.....

Gruß,
Clemens

klaussc

Samstag, 23. Februar 2013, 15:48 Uhr

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Du bemerkst das defekte Ventil eigentlich daran, dass der austretende Dampf, der nicht am Quirl ankommt, oben aus den Lüftungslöchern des "Tassenwärmers" austritt, wenn der Quirl laufen soll.

Gruß und viel Glück
Klaus