Die Praxis brachte die Lösung.
Da ich zufälligerweise ein paar Gastromühlen habe, legte ich einfach los.
Kaffeemenge entsprechend einem 2er Sieb (16gramm)
Jeweils "2Tassen" gedrückt.
1. Mahlgrad: grob
Espresso: im Geschmack ähnlich wie der Jura-Standard (5 Sekunden für 30ml pro Tasse)
2. Mahlgrad feiner
Espresso: schon etwas gehaltvoller
3. Mahlgrad noch feiner
Espresso: wird immer besser
4. noch feiner
5. Mahlgrad noch noch feiner
Espresso: braucht jetzt um die 20 Sekunden für 40ml (ja, habe Volumen etwas erhöht) Geschmack nähert sich sehr dem, eines Siebträger-Espressos.
6. Mahlgrad noch feiner
BAM BUM BÄNG
Beim Brühen hat man es jetzt sehr deutlich gehört:
es zischte und brodelte überall
von den 40ml kamen nur noch ca. 10ml in der Tassse an.
Der Rest versammelte sich in Tresterbehälter und Auffangschale
Versuchsreihe abgebrochen.
Analyse: Das Brühsieb ist NICHT verstopft. Kann es auch nicht, da der Puk sehr sehr kompakt war. Im Prinzip ist der ganze Zylinder verstopft.
Der Druck, den die Pumpe aufbaut, ist in alle Richtungen entwichen, nur nicht durch den Kaffee in den Auslauf.
Konstruktionsbedingt halten die Brühgruppen-Dichtungen (und/oder das Drainageventil) der Jura dem Druck nicht stand.
Müssen sie ja auch nicht, denn dafür sind sie ja auch nicht konstruiert.
Fazit: Mit selbst feiner gemahlenem Pulver (eventuell auch homogener gemahlen als die integrierte Mühle es vermag) kann man so einiges mehr an Volumen aus der Bohne heraus holen. Allerdings arbeitet man dann eventuell in einem Bereich, der Teile des Gerätes auf Dauer beschädigen kann.
Es sei jedem selbst überlassen, ob er das Risiko eingeht. Ich werde mit der Jura weiterhin leckeren Kaffee machen ... aber für Espresso bleibe ich bei meinem Siebträger-Equipment.
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