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E50 bricht Brühvorgang ab und wirft Kaffee weg

Es kommt nur 1/2 TL Flüssigkeit raus

TaxiMercedesJura

Donnerstag, 26. September 2013, 13:29 Uhr

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Kaffeekenner

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Hallo allerseits,
ich würde gerne mal wieder um eure stets fachkundige Hilfe bitten.

Es geht wieder um meine 14 Jahre alte Jura Impressa E50.

Problembeschreibung:
Die Maschine brüht keinen Kaffee mehr, sondern bricht den Brühvorgang fast sofort nach dem Start ab. Der Mahlvorgang klingt nicht ungewöhnlich, es kommt auch Flüssigkeit heraus und kein Wasser an der falschen Stelle. Die ausgegebene Flüssigkeitsmenge ist weniger als ein Teelöffel also auch weniger, als man minimalerweise am Wasser-Einstell-Regler wählen kann. Die Maschine gibt keine Fehlermeldung an.
Davor hat sie ganz normal Kaffee gebrüht.

Hintergrund/Vorgeschichte:
Zwei Wochen bevor die Maschine mit dieser Fehlfuntkion angefangen hat, habe ich sie erst wieder in Betrieb nehmen können. Ich hatte das Mahlwerk ausgebaut, weil ein Stein es blockierte. Es saß ziemlich fest, ließ sich aber auseinandernehmen und wieder korrekt zusammenbauen. Zunächst lieferte die Maschine Kaffee in der gewohnten Qualität.

Meine Vermutung, was nun das Problem sein könnte:
Ich schätze, dass das ohnehin betagte Mahlwerk nach dem Zwischenfall mit dem Stein zwischen den Bohnen langsam unbrauchbar ist. Ich frage mich, ob die Maschine beim Brühvorgang den Druck überprüft und bei zu geringem Druck einfach abbricht, weil sie annimmt, dass nicht genug Bohnen gemahlen wurden. Das Verhalten, dass der Brühvorgang abgebrochen wird, kenne ich nämlich auch von der Situation, wenn der Bohnenbehälter leer geht.
Jetzt würde ich also vermuten, dass der Kaffee nicht fein genug oder homogen genug gemahlen wird und infolgedessen der Druck im Brühvorgang so gering ist, dass die Maschine annimmt, dass die Bohnen leer sind.
Die Impressa E50 hat keine Anzeige dafür, dass ihr die Bohnen ausgegangen sind.

Die Trestertabs im Auffangbehälter sehen nicht soo gut aus aber auch nicht katastrophal schlecht.

Daher meine Fragen an die Community:
Was könnte eurer Meinung nach die Ursache sein?
Macht die Vermutung mit dem Mahlwerk Sinn?
Wie kann ich das reparieren?

Vielen Dank für eure Hilfe!

numberonedefender

Donnerstag, 26. September 2013, 13:39 Uhr

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Klingt in der Tat nach einem Problem mit dem Mahlwerk. Der Abbruch des Brühvorgangs bei zu wenig Mahlgut in der Brühkammer wird aber nicht durch eine "Druckmessung" ausgelöst, sondern vom Encoder. Der meldet die Anzahl der Motorumdrehungen bis zum Anpressen des Kaffeepulvers an die Steuerung. Muss der obere Kolben aufgrund fehlenden Mahlguts zu weit nach unten bewegt werden, wird der Brühvorgang nach dem Vorbrühen beendet. Wenn das Mahlwerk sauber und korrekt justiert ist, hilft nur der Austausch der Mahlsteine.



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TaxiMercedesJura

Donnerstag, 26. September 2013, 13:44 Uhr

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Vielen Dank für die Antwort.

Sauber ist das Mahlwerk so ziemlich aber ich kann nicht so richtig sagen, ob es korrekt justiert ist. Gibt es dazu eine Anleitung?

numberonedefender

Donnerstag, 26. September 2013, 13:52 Uhr

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Gibt es (auf Komtra oder Juraprofi), allerdings werden dort auch nur Richtwerte angegeben. Wichtig ist, sich keinesfalls an Markierungen und dem schwarzen Kranz zu orientieren. Ein Mahlwerk ist korrekt justiert, wenn das Mahlgut in etwa die Körnung von Zucker hat und die Brühkammer bei einem Doppelbezug zu mindestens 4/5 gefüllt wird.



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TaxiMercedesJura

Freitag, 27. September 2013, 06:48 Uhr

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Danke, ich habe mir die Anleitungen angesehen. (Bis auf die Gestaltung des Hintergrunds sind die Anleitungen ja sogar exakt identisch. Hehe biggrin.gif Gibt's da ein Monopol?)

Noch eine Frage zur Reinigung des Mahlwerks. Um sicher zu gehen, werde ich das Mahlwerk nochmal besonders gründlich reinigen. Bisher habe ich das rein mechanisch gemacht, also mit einer Bürste.

Ist es empfehlenswert, da auch noch mit einem Reinigungsmittel zu arbeiten?
(Also einem lebensmitteltauglichen Reiniger, der auch auf lange Sicht keinen negativen Einfluss auf das Aroma hat.) Sollte man da einfach den generischen Kaffeemaschinenreiniger nehmen? (Essig, Ameisensäure oder Zitronensäure macht an der Stelle wohl keinen Sinn, da das nur zum Entkalken genommen wird, oder?)

numberonedefender

Freitag, 27. September 2013, 08:04 Uhr

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Ich lege den Mahlteller immer in Kaffeefettlöser ein (in heißem Wasser, über Nacht), am Mahlwerk selbst gibt es ja nicht viel zu reinigen.
Bzgl. Monopol: Das habe ich mich auch schon gefragt, die Anleitungen sind tatsächlich gleich (ich weiß auch, wer sie erstellt hat) und auch die Teilelisten und Preise sind weitgehend identisch...



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TaxiMercedesJura

Mittwoch, 20. November 2013, 11:47 Uhr

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Ich habe ein Mahlwerk V3 bestellt und beim Auspacken festgestellt, dass es ölig ist. Könnte meiner Meinung sogar noch das Schneidöl sein, das zur Herstellung/Bearbeitung der Teile verwendet wurde. Rein intuitiv würde ich das Öl entfernen, da man sowas ja nicht essen will, aber ich war mir nicht sicher, ob das Mahlwerk möglicherweise gefettet sein muss?

Sollte ich das Öl entfernen?

Wenn ja: Womit? (Ich kann zugreifen auf Aceton, Ultraschallbad, oder auch Spüli und heißes Wasser.)

Muss man dann etwas anderes auf die Mahlwerksteile auftragen (wie z.B. das speisetaugliche Silikonfett)?

Martin (Hobbytechniker)

Mittwoch, 20. November 2013, 13:06 Uhr

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Hallo,

Die ausgebauten Mahlsteine des Mahlwerkes kannst Du mit Spüliwasser abwaschen, danach gut trocknen und verbauen.

Das Mahlwerk selber mit nem trockenen Lappen abwischen, da ist nen Reinigungsfilz drin und einstellkugeln und Federn, das sollte nicht nass werden.

TaxiMercedesJura   

Sonntag, 24. November 2013, 01:38 Uhr

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So, ich habe die Mahlsteine eingebaut und vorher alle beteiligten Teile des Mahlwerks gereinigt. Das Mahlgut sieht auch gut aus.
Allerdings bekomme ich keine Einstellung, in der sowohl das Pulver fein genug ist als auch genug Pulver für einen schönen Tresterkuchen zusammenkommt:

Soweit ich das in der Anleitung gesehen habe, kann man bei der Impressa E50 die Dauer des Mahlvorgangs nicht einstellen. (Es gibt nur drei verschiedene Pulvermengen, die man beim Bezug auswählt: 1 normaler Espresso, Starker Espresso (Menge 1.5x) und doppelter Espresso bzw. zwei Espressi (Menge 2x). Demnach fährt der Encoder auch an verschiedene Positionen - je nach Wahl. Ich habe darüber hinaus keine andere Möglichkeit gefunden, die Dauer des Mahlvorgangs einzustellen.

Wenn ich das Mahlwerk feiner stelle, kommt in der festgelegten Zeit weniger Pulver heraus aber es ist fein genug, um einen halbwegs festen Tresterkuchen zu machen. Der ist aber leider sehr dünn.
Die Crema ist brauchbar.

Wenn ich das Mahlwerk gröber stelle, kommt mehr Pulver heraus aber der Tresterkuchen wird nicht fest und der Kaffee irgendwann auch dünn. Die Crema wird weniger und verschwindet schnell.

Nun frage ich mich, ob der Motor vielleicht auch beschädigt sein könnte. Von der Tonlage beim Mahlvorgang her würde ich aber sagen, dass er noch so klingt wie vor dem Zwischenfall mit dem Stein in den Bohnen.

Eine andere Alternative, die mir noch in den Sinn gekommen ist, wäre ein Fehler an der Elektronik, die dazu führt, dass der Mahlvorgang nicht mehr über die ganze Zeitspanne abläuft.

Ich habe mal grob die Zeit gestoppt: Der Mahlvorgang beim Doppelbezug dauert so etwa 9-9,5 Sekunden.

Wie immer bin ich für jeden Tipp dankbar!

Martin (Hobbytechniker)

Sonntag, 24. November 2013, 01:53 Uhr

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Ich glaube nicht das es an der Elektrik liegt, die Mahldauer hört sich gut an.

Ist das Problem denn immernoch das der Brühvorgang abgebrochen wird ?

TaxiMercedesJura

Sonntag, 24. November 2013, 11:17 Uhr

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Nein, das ist behoben. Das lag wohl relativ sicher daran, dass das alte Mahlwerk nicht richtig eingebaut / eingestellt war oder dass es halt einfach so abgenutzt war (Maschine ist Baujahr '99 glaub ich).

Beim Einbau des neuen Mahlwerks wollte ich halt (entsprechend den diversen Tipps in Foren und Mahlwerksanleitungen) den Mahlgrad so justieren, dass es einen brauchbaren Tresterkuchen gibt und bei Doppelbezug das Brühvolumen zu 80% gefüllt wird.

Martin (Hobbytechniker)

Sonntag, 24. November 2013, 14:36 Uhr

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Dann teste einfach mal ein paar Einstellungen am Mahlwerk, ich habe immer ganz gute Erfahrungen gemacht wenn der große Einstellring wieder 5 mm in Richtung grob verstellt als position für fein gemahlenen Kaffee nachdem man das Mahlwerk auf die maximal mögliche Position für fein gedreht hat.

Mahlwerk also nochmal ausbauen und das testen wäre mein Tip.

TaxiMercedesJura

Sonntag, 24. November 2013, 15:52 Uhr

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Bevor ich mein Problem hier angesprochen habe, hatte ich bereits 2 Stunden verschiedene Mahlgrade ausprobiert, während das Gehäuse nicht drauf ist, sodass ich das Mahlgut auf dem Weg zur Brühkammer sehen kann.

Wie oben geschrieben, kann ich keine Einstellung finden, in der genug Pulver, das auch fein genug ist, in die Brühkammer geführt wird:
Entweder habe ich genug Pulver aber es ist recht grob
oder
das Pulver ist fein genug für einen halbwegs beständigen Tresterkuchen und eine fast akzeptable Crema, wobei dann die Pulvermenge zu gering ist.

Es sieht für mich so aus, als würde nicht lang genug gemahlen. Oder nicht schnell genug. Jedenfalls habe ich dutzende Einstellungen des Mahlwerks ausprobiert - aber während es eingebaut war. Ich habe das Gehäuse ja offen und kann daher über die 5 oder 7 Rasten, die der Mahlgrad-Wählschalter anbietet, deutlich hinaus gehen.

Aber ich habe jetzt nicht verstanden, was ich davon hätte, das Mahlwerk nochmal auszubauen. Den Ring außen kann man doch auch einstellen, während das Mahlwerk eingebaut ist, oder?

Und wie finde ich die feinste Einstellung davon?

Martin (Hobbytechniker)

Sonntag, 24. November 2013, 15:56 Uhr

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Ja klar, das Mahlwerk musst Du dazu nicht ausbauen um den Ring zu verstellen, aber offenbar liegt das Problem am Mahlwerk.. also wenn es keine Einstellungssache ist muss ein Defekt oder eine Fehlmontage am Mahlwerk vorliegen..

Um das zu prüfen musst Du es ausbauen und prüfen.

TaxiMercedesJura

Montag, 25. November 2013, 00:38 Uhr

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Kaffeekenner

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Das Mahlwerk selbst sieht gut aus und die Abstände usw. sind alle genau wie in der Montageanleitung. Meine Vermutung war, dass es nicht den Kaffee zu so schönem Mahlgut verarbeiten würde, wenn es falsch eingebaut wäre.

Ich hab das schon 2x ein und ausgebaut und weiß leider nicht, wonach ich suchen soll.

Ich hatte das alte Mahlwerk auch schon einmal falsch eingebaut, was dazu führte, dass es eben keinen gleichmäßigen oder feinen Kaffee gemahlen hat. Damals war der Fall für mich klar.

Da das Pulver jetzt aber sehr gut aussieht, nur zu wenig dabei herauskommt, wüsste ich nicht, wie das am Mahlwerk liegen kann. Aber ich will das natürlich nicht ausschließen. Schließlich bin ich nicht sehr erfahren damit und erst recht kein Experte. Daher wäre ich für einen Hinweis darauf, worauf ich achten sollte, dankbar.

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